Der Herr ist auferstanden!
Auf den Hügeln, in den Gärten - Linden brennt am Ostermorgen. Das Osterfeuer ist ein altes Symbol für die Kraft der Auferstehung. Christus lebt, der Tod konnte ihn nicht halten.
Viele Lindeler sind dem Aufruf gefolgt und haben am frühen Ostermorgen ein grösseres oder kleineres Feuer angezündet. Im Haltli, im Reckiwil, auf dem Chnubel, Wildere, Finstermoos, Aeugsten, im Zihl, Birrmoos, und so weiter...
In unserer dunklen Zeit haben die Feuer uns miteinander verbunden. Wir gehören zusammen, und da ist einer, der über uns wacht. Er ist der Ewige, der Herr über Leben und Tod. Vor ihm werden wir klein, so klein, wie wir uns vorkommen, wenn wir in einer Mondnacht den Himmel betrachten.
Es ist nicht falsch wieder einmal zu realisieren, wie klein und ohnmächtig wir sind. Auch unsere alltäglichen Sorgen werden dann klein, rücken ins rechte Licht. Uns mögen sie unüberwindbar scheinen wie Berge. Aber was sind schon die höchsten Erhebungen auf unserer Erde gegenüber der unendlichen Weite des Himmels?
Was sind unsere grössten Sorgen und Ängste im Vergleich mit Gottes Macht und Fürsorge? Mit der Auferstehung bricht Jesus Christus sogar die Angst vor dem Tod. Vor Gott ist kein Leid unumkehrbar.
Das Bild - bzw. die vielen Bilder - unserer Osterfeuer mögen uns begleiten als Zeichen der Hoffnung in die Zeit, die kommt. Wir dürfen nicht unterschätzen, welche Konsequenzen die aktuelle Krise hat. Das Virus ist nur ein Aspekt davon.
Gerade jetzt leiden viele Menschen um uns an Angst und Vereinsamung. Für andere sind die wirtschaftlichen Aussichten düster. In all dem brauchen wir aber den Halt nicht zu verlieren. Uns ist zugesagt:
„Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,38–39)
