KG-Versammlung: Jubiläum mit Zukunft
An der Kirchgemeindeversammlung von So 18. Juni 23 informiert der Kirchgemeinderat über das Jubiläumsjahr 2024. Zur Diskussion steht der Einbau einer weiteren Glocke. Damit möchte die Kirche Linden ein Zeichen setzen: Gottes Kirche hat Zukunft.
Vor bald 175 Jahren wurde in Linden eine eigene Kirche gebaut. Die neu geschaffene «Helferei Kurzenberg» umfasste seit 1839 fünf kleine Burgerschaften, die zuvor teils zur Herrschaft (und Kirchgemeinde) Diessbach gehört hatten. Zehn Jahre später, im Jahr 1849, wurde die Kirche eingeweiht.
Die neue Kirche erhielt einen Dachreiter mit Glockenstuhl für zwei Glocken, gestimmt auf G und H. Sie übernehmen bis heute das zivile und kirchliche Geläut und den Zeitschlag in unserem Dorf. Der Glockenstuhl aus Eichenholz ist solide, auch nach 174 Jahre Dienst.
Bis heute ist die Kirche Linden eine lebendige Kirchgemeinde. Jede Generation hat etwas zum Erhalt und zur Verschönerung der Kirche beigetragen:
- 1912 Einbau der ersten Kirchenorgel nach einer grösseren Renovation
- 1938 Einbau des mittleren Chorfensters (Christusfenster)
- 1948 Anbau der Vorhalle und Renovationsarbeiten
- 1951 Einbau der neueren Metzler-Orgel
- 1968 Einbau elektrisches Geläut
- 1989 Anbau «Kirchenstübli» und WC
- 2009 Innenrenovation der Kirche
Alle Immobilien der Kirchgemeinde sind aktuell in einem guten Zustand. Darum sind wir in der Lage, ein besonderes Zeichen zu setzen mit dem Einbau einer dritten Glocke.
Kirchenglocken dienen unterschiedlichen Zwecken. Ihr ziviler («bürgerlicher») Nutzen besteht darin, dass sie die Zeit anzeigen und zur Arbeit – bzw. zur Ruhezeit – mahnen. Das tägliche Elf-Uhr-Geläut und das Sechs-Uhr-Geläut jeden Samstag rufen dazu auf, eine Pause im Alltag einzulegen.
Die kirchlichen Geläute laden ein zu gottesdienstlichen Feiern – am Sonntag, aber auch zur Hochzeit und zur Beerdigung. Jeden Freitag um neun Uhr erinnert die Glocke an den Kreuzestod von Christus, an die Wurzel der christlichen Gemeinschaft. Ohne Worte erzählen unsere Glocken also auch biblische Geschichte.
Seit der Corona-Zeit läutet in unserem Dorf am Montagabend um 20 Uhr die tiefe Glocke. In Zeiten von Isolation und Spaltung wollte sie daran erinnern, dass wir im Namen Gottes zusammengehören. Sie lädt ein, für Menschen in Not und für unsere Welt zu beten.
Dieses Geläut war die Inspiration für den Plan, eine dritte Glocke einzubauen. Es soll eine Friedens- und Gebetsglocke werden, die auch eine entsprechende Widmung tragen wird. Mit der dritten Glocke kann ausserdem der höhere Viertelstunden- vom tieferen Stundenschlag abgehoben werden. Der Läutplan wird sich insgesamt nicht verändern; es kommt also zu keinen zusätzlichen Geläuten, und auch die zivilen Geläute werden nicht lauter als sie es jetzt sind.
Der Kirchgemeinderat freut sich auf eine rege Teilnahme an der Kirchgemeindeversammlung vom 18. Juni 2023, direkt anschliessend an den Gottesdienst um 09:30 Uhr in der Kirche Linden.